Geschichte

ARA-PACIS wurde 1971 von Töns Brautlecht-Deppe (g, voc.), Ludwik de Jelski (dr) und Sönke Drewsen (bg) unter dem Namen „Uncle Sam“ als Schülerband auf der Insel Föhr gegründet.
Man ging zusammen zur Schule – man machte zusammen Musik.
Das Repertoire bestand hauptsächlich aus den damals angesagten Rock & Roll -und Bluesklassikern der Stones, The Who, Chuck Berry, Bill Haley und den Beatles: Als weiteres Vorbild diente auch die Föhrer Band „Same Thing“ um den Gitarristen Wolfgang Schiffner, die damals recht erfolgreich Auftritte absolvierte.
Wenig später, durch seinen älteren Bruder Töns inspiriert, formierten sich Steffen Brautlecht-Deppe als Gitarrist mit Erk Braren (g) und Helmut Winkler (dr) zu einer weiteren Rockband, die im Raum über Simon Brarens Lebensmittellager üben durften.

Zu dieser Zeit hatten alle Amateur-„Musiker“ mehrere Probleme: Zum Einen gab es keine Lehrer, keine Lehr-DVD´s oder CD´s, kein YouTube und keine gedruckten Gitarrenschulen für Rockmusik, allenfalls fand sich eine Grifftabelle. Titel, die man nachspielen wollte wurden herausgehört … Zum Anderen gab es kein Equipment, das irgendwie greifbar, geschweige finanzierbar war und so wurden Gitarren und Verstärker z.B. bei Neckermann bestellt oder man behalf sich mit Röhrenradios und schraubte alte TV-Lautsprecher auf Spanplatten … heute kaum vorstellbar …
Nun „Uncle Sam“ absolvierte, wie auch „Same Thing“ einige Auftritte u.a. im damals legendären Erdbeerparadies, dessen Inhaber dem „neuen“
und „modernen“ recht aufgeschlossen gegenüber standen.

An die vorhandene Tonanlage konnte man sogar schon Mikrofone anschließen ;-))

Der damalige Schlagzeuger von „Uncle Sam“ zeigte einige spielerische Schwächen, sodass Töns und Sönke auf der Suche nach einem neuen Schlagzeuger waren und diesen ausgerechnet bei Töns´Bruder Steffen in der Band fanden und Helmut Winkler mit weltweitem Ruhm lockten und abwarben.
Die Band nannte sich nun ab 1972 ARA-PACIS (lat. Altar des Friedens) und wurde kurz darauf noch um Stefan Tholund (g), dem Sohn des damaligen Rektors des Gymnasiums Föhr, erweitert. Dies öffnete die Türen zur Bühne der Aula als Übungsort. Man konnte nun vernünftig proben und Schlagzeug und Verstärker stehen lassen.

Dass sich dabei dem Verfasser durch die Vorhangschlitze beim Mädchenturnen noch manch interessanter Anblick bot, sei nur nebenher erwähnt, führte aber zu Beschwerden, sodass die Proben in den Saal des Kurhauses verlegt wurden.
Dies ging leider nur in den kälteren Monaten und es war nicht geheizt.
Auftritte wurden bei Schul -und Klassenfesten sowie Jugendgottesdiensten absolviert.
Es gab immer mal wieder Versuche die Band um Keyboards zu erweitern, die aber allesamt vorerst scheiterten.
Das Repertoire änderte sich mit den Jahren. Stand zunächst nachgespielter Rock und Blues im Vordergrund, beinflussten später Bands wie u.a. Jethro Tull und die Allman Brothers den Stil von ARA-PACIS.

Nach ca. 3 Jahren verließ Stefan Tholund die Band und wurde von Erk Braren (g) ersetzt. Kurz darauf stieß Wolfgang Schiffner, Gitarrist von „Same Thing“ zu der Band und der Sound wurde fortan von 2-stimmigen Gitarrenriffs bestimmt, die einfühlsam von Wolgang und Töns vorgetragen und Erk an der Rhythmusgitarre begleitet wurden. Nach einem Englandaufenthalt von Töns, hatten sich schließlich auch seine Gitarrenkünste potenziert. Aus der Feder von Töns Brautlecht-Deppe und Wolfgang Schiffner stammten schließlich die ersten eigenen Songs und bei einigen wurden nun auch zum ersten Mal Keyboards verwendet, die Wolfgang Schiffner übernahm. Außerdem bediente Töns´Bruder Steffen kurzzeitig diverse Percussionsinstrumente.

Nachdem Sönke die Band verließ (Er fühlte sich eher zur Klassik hingezogen und spielte seit Jahren im Schulorchster Kontrabass), war der Bass verwaist und Erk sprang ein, bis schließlich Steffen diesen Part übernahm.
Erst jetzt war die Besetzung gefunden, die über 5 Jahre Bestand haben sollte:

Besetzung 1975-1979:
Töns Brautlecht-Deppe, git., voc.
Steffen Brautlecht-Deppe, bg
Wolfgang Schiffner, git., keys, voc.
Erk Braren, git.
Helmut Winkler, dr.

Inzwischen hatte man seinen eigenen Übungsraum im Wyker Jugendzentrum und baute mit den, wenn auch spärlich ausfallenden Gagen, kontinuierlich die eigene Beschallungsanlage aus.
Es folgten nun viele Auftritte auch auf dem Festland. Höhepunkte waren z.B. Auftritte beim Superding in Niebüll oder auch im JZ-Westerland, ein Gemeinschaftskonzert mit der Band „Eiland“, wo es zu einem einzigartigen Dauerschlagzeugsolo der beiden Drummer kam. Alle Konzerte waren begleitet von einer großen Anzahl mitreisender Fans.

Zwei unverzichtbare Personen hatten sich in den Umkreis der Band gesellt:
Zum einen Christian Petersen, Leiter des Wyker Jugendzentrum. Er organisierte Auftritte, machte Werbung, fotografierte, dokumentierte mit seinem Tonbandgerät und verwaltete die Finanzen. Zum anderen Bernd Steyer, der mit seinem technischen Verständnis und seinem guten Ohr für den guten Ton der Band sorgte.

Im Sommer 1979 brachte ARA-PACIS schließlich ihre LP „To The Westcoast“ heraus, die im Hamburger „Hafenklang-Studio“ aufgenommen und von Otto Waalkes „Rüssl-Musikverlag“ verlegt wurde.
Finanziert wurde die Platte von Sponsoren. Auf der LP finden sich ausschließlich Eigenkompositionen der Band.

Aber die Zeiten wurden schwieriger…
Töns musste seinen Wehrdienst ableisten, bzw. begann dann ein Praktikum in Hamburg und war nun nur noch an den Wochenenden auf der Insel. Ebenso Wolfgang, der sein Studium der Musikwissenschaften antrat. Einige Bandmitglieder begannen eine Lehre oder waren unter Schuldruck, so dass die Stimmung in der Gruppe nicht immer zum Besten stand. In diese Stimmung hinein, brachte Töns einen Bekannten vom Festland mit, der die Keyboards übernehmen sollte. Musikalisch konnte Axel Jensen nach einigen Anlaufschwierigkeiten überzeugen, obwohl er aus der „Tanzmucker“-Ecke kam. Nach einigem Hin und Her fand sich auch das entsprechende Instrumentarium.

Es folgten, nach langen Proben, viele Auftritte z.B. in Niebüll, Tönning, Eckernförde, Flensburg, Quickborn, Bönningstedt und Bad Segeberg …….
1980 verließ Helmut die Band und wurde durch Reinhard (Otze) Ott aus Flensburg am Schlagzeug ersetzt und man spielte noch einige sehr erfolgreiche Konzerte bis sich die Bandmitglieder ausbildungs- und berufsbedingt im gesamten norddeutschen Raum verteilten. Nun war eine kontinuierliche Probenarbeit nicht mehr gewährleistet, und man entschloss sich 1982 schweren Herzens die Band aufzulösen.
The Show must go on ..
Es folgte 1990 das erste Revival, aus dem die legändären Oevenumer Deichsommernächte hervorgingen sowie das 2. Revival im Jahre 2002.

Alle Bandmitglieder haben auch heute noch mit Musik zu tun, beruflich oder nur als Hobby.